Pakistan
Wirtschaftsstandort Pakistan
Mit mehr als 220 Millionen Einwohnern zählt Pakistan zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Welt und hat im Laufe der Jahre viele wirtschaftliche und politische Umwälzungen erlebt. Die islamische Republik bietet in vielen Bereichen Unternehmenschancen. Mit geschätzt 60 Millionen Konsumenten aus der Mittelschicht ist das Land ein schnell wachsender, potenziell attraktiver Absatzmarkt. Viele Sektoren sind noch wenig entwickelt, aber entsprechend groß ist auch das Wachstumspotenzial.
Trotz großer Fortschritte in der Industrialisierung und der Entwicklung des Dienstleistungsbereiches ist die Volkswirtschaft nach wie vor stark von der Landwirtschaft geprägt. Der Anteil dieses Sektors am Bruttoinlandsprodukt betrug 22,7 Prozent (2021). Der mit Abstand wichtigste Zweig der verarbeitenden Industrie ist traditionell die Textil- und Baumwollindustrie. Pakistan zählt zu den weltgrößten Herstellern von Baumwollgarn und Baumwohlstoffen. Der Dienstleistungssektor beschäftigt ca. 38,2 Prozent der Bevölkerung und erwirtschaftet 52,8 Prozent des Bruttoinlandproduktes.
Im Ease-of-Doing Business-Index der Weltbank hat sich Pakistan seit Amtsbeginn von Premierminister Imran Khan im Jahr 2018 von Platz 147 auf Rang 108 verbessert. Bei konkreten geschäftspraktischen Punkten, wie der Anzahl der Schritte und der Tage, die zur Gründung eines Unternehmens notwendig sind, liegt das südasiatische Land mit Rang 72 weit vor Bangladesch (131) und sogar vor dem großen Nachbarn Indien (136).
Die Einführung der präferenziellen Handelsbeziehungen zwischen der EU und Pakistan (GSP+)hat die pakistanischen Exporte in den europäischen Markt angekurbelt. Deutschland und Pakistan unterhalten enge und vielfältige Wirtschaftsbeziehungen. Der deutsch-pakistanische Handel beläuft sich auf über 2,3 Milliarden Euro (2021) und macht Deutschland zum viertgrößten Handelspartner Pakistans.
Ausländische Direktinvestitionen (FDI) nehmen in den Regierungsüberlegungen eine wichtige Rolle ein. Um das Investitionsklima zu verbessern wurden eine Reihe von Initiativen angekündigt. Seit 2016 wurden fast 300 Reformen durchgeführt. Die FDI-Ströme sind in den Jahren zwischen 2011 und 2020 um 57 Prozent angestiegen. Ausgewählte Fördermaßnahmen der pakistanischen Regierung umfassen u.a.:
100 Prozent Eigenkapital in allen Sektoren mit vollen Rechten zur Rückführung von Kapital und Gewinnen.
Im September 2012 trat ein Gesetz zur Schaffung von Sonderwirtschaftszonen („Special Economic Zones (SEZ) Bill 2012“) in Kraft. Bundesweit gibt es stand 2021 mehr als 20 SEZs. Ausländische Investoren werden gemäß der SEZ Bill in den ersten 5 bis 10 Jahren von Einfuhrzöllen und Steuerabgaben entbunden. Diese Befreiung bezieht sich auf alle Güter, die zur Errichtung, Betreibung und Wartung eines Geschäftes in der SEZ notwendig sind und steht sowohl Firmen, die sich an der Schaffung solcher Zonen beteiligen wollen, als auch Unternehmen, die sich in einer solchen Gebieten niederlassen wollen, offen.
Die Deutsch-Emiratische Industrie- und Handelskammer (AHK) verfügt in Pakistan über ein exzellentes Netzwerk von lokalen Regierungsbehörden, wie beispielsweise dem Wirtschaftsministerium und anderen Einrichtungen zur Investitions- und Exportförderung, sowie der pakistanischen Privatwirtschaft, vertreten durch die führenden Wirtschafts- und Industrieverbände. Des Weiteren steht die AHK im engen Austausch mit den diplomatischen Vertretungen Deutschlands.