Recht & Steuern
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Vorsicht bei Darlehen zur Firmengründung in den VAE
Bei der Finanzierung von Geschäftsaktivitäten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sollten Unternehmen besonders vorsichtig bei sogenannten Darlehenskonstruktionen sein. Diese Modelle sehen häufig vor, dass die Auszahlung eines Darlehens an die Gründung einer Gesellschaft – meist in Form eines Special Purpose Vehicles (SPV) – gebunden ist. In der Vergangenheit wurde mehrfach über Fälle berichtet, bei denen Darlehensnehmer zunächst hohe Summen in die neu gegründete Gesellschaft einzahlen mussten. Trotz dieser Vorauszahlungen kam es jedoch nicht zur zugesagten Darlehensauskehrung durch den in den VAE ansässigen Darlehensgeber. Die bereits geleisteten Investitionen konnten in bekannten Fällen nicht zurückgefordert werden.
Bevor Sie solche Vereinbarungen treffen, empfehlen wir, folgende Punkte genau zu prüfen:
- Ist klar geregelt, wann und wie das Darlehen ausgezahlt wird?
- Gibt es eine verlässliche vertragliche Absicherung?
- Sind die geforderten Investitionen realistisch und angemessen?
- Werden vor der Auszahlung unverhältnismäßig hohe Vorabkosten verlangt?
- Ist der Darlehensgeber seriös und transparent?
- Haben Sie rechtliche Beratung eingeholt?
Die AHK rät dazu, bei solchen Angeboten besonders vorsichtig zu sein und sich im Zweifel juristisch beraten zu lassen, vor allem, wenn hohe Vorabzahlungen verlangt werden.
Weitere Warnhinweise
Die Vereinigten Arabischen Emirate bieten zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen. Gleichzeitig ist bei der Anbahnung neuer Geschäftsbeziehungen – insbesondere mit bislang unbekannten Partnern – ein hohes Maß an Sorgfalt geboten. Nachfolgend finden Sie wichtige Hinweise, um Risiken zu minimieren.
Sichere Zahlungsabwicklung: Akkreditive und Vorauszahlungen
Bei Exportgeschäften sollte grundsätzlich auf unwiderrufliche Akkreditive (irrevocable letter of credit) oder vollständige Vorauszahlungen bestanden werden. Verzichten Sie auf solche Absicherungen, besteht das Risiko langwieriger und kostenintensiver Rechtsstreitigkeiten im Ausland – oder einer fehlenden rechtlichen Durchsetzbarkeit.
Überprüfung potenzieller Geschäftspartner
Vor dem Abschluss neuer Geschäftsbeziehungen empfiehlt es sich, eine gründliche Due Diligence über den potenziellen Geschäftspartner durchzuführen. Dazu gehört auch, den Partner mindestens einmal persönlich vor Ort besucht zu haben – insbesondere bei bislang unbekannten Unternehmen. Im Zweifel kann Sie das Team der AHK vor Ort dabei unterstützen.
Vorsicht bei größeren Warenbestellungen mit angeblichem Regierungsbezug
Seien Sie besonders vorsichtig bei überraschenden Angeboten von Vermittlern, die behaupten, einflussreiche lokale Firmen oder sogar Mitglieder der Herrscherfamilien zu vertreten. Oft wird hoher Zeitdruck aufgebaut und eine schnelle Entscheidung verlangt. In mehreren Fällen endeten solche Kontakte in hohen Vorauszahlungen für Registrierungskosten – ohne konkrete Gegenleistung. Seriöse Partnerschaften entstehen in der Regel nicht auf diesem Weg.
Vorsicht bei angeblichen öffentlichen Ausschreibungen
Immer wieder werden deutsche Firmen mit Ausschreibungsunterlagen kontaktiert, die vermeintlich von offiziellen Stellen stammen. In diesen Fällen werden nach vermeintlicher Auftragsvergabe unangemessene Vorauszahlungen und Gebühren verlangt. Bitte prüfen Sie in jedem Fall die Seriosität solcher Ausschreibungen genau und nehmen Sie direkten Kontakt zur offiziellen Behörde auf.
Die AHK empfiehlt deutschen Unternehmen, neue Geschäftskontakte in den VAE mit Bedacht aufzubauen, Zahlungen stets abzusichern und im Zweifel rechtlichen oder institutionellen Rat einzuholen.
Für Rückfragen oder eine erste Einschätzung steht unser Team gerne zur Verfügung.
Kontaktieren Sie uns!
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Laura Moussa
Senior Advisor Innovation, Startups & Sustainability / DEinternational
+971 (0)2 6455200 Laura.Moussa@ahkuae.com
